Kategorie: New Work

  • Kultur ist Gewohnheit. Wie Störungen sie verändert

    Kultur ist Gewohnheit. Wie Störungen sie verändert

    Kultur ist, was da ist. Sie ist Gewohnheit. Das, was ich wahrnehme, wenn ich hinhöre und beobachte. Kultur spüre ich: Fühle ich mich sicher, wenn ich Fehler anspreche? Erlebe ich Wertschätzung, wenn ich mich einbringe? Wie erlebe ich das Miteinander? Kultur kann nicht direkt verändert werden; sie ist das Ergebnis von dem, was ist. Doch wie kann ich Kultur weiterentwickeln und mitprägen? Durch Störungen und Irritationen der Gewohnheit.

    Bedürfnisse prägen die Kultur

    Wir Menschen prägen eine Kultur: In der Familie ebenso wie in einer Organisation. Damit wir als Individuen unseren Beitrag in das grössere Ganze einbringen können, müssen unsere Grundbedürfnisse erfüllt sein. Wir müssen uns wohlfühlen. Die Psychologie kennt vier Säulen, welche das Wohlbefinden positiv beeinflussen (nach Klaus Grawe):

    • Beziehungen (sich nicht allein fühlen)
    • Kontrolle und Selbstbestimmung (das Gefühl haben, etwas bewirken und beitragen zu können)
    • Selbstwert (wie ich bin, werde ich wertgeschätzt)
    • lustvolle Erfahrungen

    Die Grundbedürfnisse müssen nicht 24 Stunden erfüllt sein; auch können sie zwischenzeitlich durch andere Lebensbereiche ausbalancieren, etwa die Familie, der Beruf oder ein Hobby. Die Balance ist jedoch wichtig – innerhalb jedes Lebensbereichs sowie insgesamt. Nebst der Selbstverantwortung der Individuen ist es daher im Interesse der Organisationen, die Grundbedürfnisse positiv mitzuprägen.

    Werte prägen die Kultur

    Wir Organisationen prägen eine Kultur: Jede Gruppe kreiert für das Zusammensein informelle und formelle Normen, Werte, Prinzipien und Strukturen, egal ob Firma, Verein, Familie oder ein Team.

    Ebendiese Rahmenbedingungen können durch Bewegungen innerhalb der Organisation hinterfragt, gewürdigt oder verändert werden. Wie kann etwa die Verschiedenheit zugelassen und als Stärke genutzt werden? Wie reagiert die Organisation auf Störungen?

    Störungen verändern die Kultur

    Kultur ist auch Gewohnheit. Wenn ich daher eine Kultur beeinflussen möchte, benötigt es Störungen. Ungewohntes Verhalten in bisherigen Strukturen. Konkret etwa indem Lösungswege für Probleme neu breiter diskutiert und entschieden werden. Über Werte und Prinzipien wie:

    • Transparenz und offene Kommunikation
    • Partizipation: Einbezug, Mitwirkung bei Entscheidungen und Beteiligung
    • Empathie und Authentizität
    • Unterschiedlichkeit und Agilität
    • Bescheidenheit

    Das braucht Mut und die Fähigkeit, Irritation aufgrund der Störung auszuhalten. Aushalten, damit sich neue Wege als Gewohnheit und zukunftsfähige Kultur etablieren können.

    PS: Achte auf das Mass. Irritieren heisst nicht «verstören» ;-).

    Bild: Bellezza87, Pixabay 

  • Agile Organisationen: Was sie auszeichnet …

    Agile Organisationen: Was sie auszeichnet …

    Organisationen sind komplexe Systeme, die sich kaum mit starren Strukturen lenken lassen.

    Zu viele Konzepte. Zu viele Annahmen.

    Stattdessen planen agile Organisationen modular, testen Hypothesen und verbessern sich auf Basis der Erfahrung am Markt.

    Die teils widersprüchlichen Anforderungen an eine Organisation erschweren die Führung und das Management.

    So sollen Unternehmen etwa Gewinne maximieren und zugleich ökologischer handeln.

    Dabei müssen widersprüchliche Interessen abgewogen, Kompromisse und innovative Wege gesucht werden.

    Klassische Planung ist aufwendig und basiert auf vielen Annahmen

    Die klassische Planung von Projekten und strategischen Initiativen ist zeitintensiv.

    Dies kostet Geld. Und Tempo von Innovationszyklen.

    Zudem wird dabei kein Umsatz erwirtschaftet. Dies können sich immer weniger Organisationen leisten.

    Zudem führen aufwendige Planungsprozesse dazu, dass diese bei der Einführung teils bereits wieder veraltet sind.

    Die Lösung: Kleine, modulare Organisationseinheiten

    Innovativ zu agieren in einer komplexen Welt ist anspruchsvoll.

    Ein Lösungsansatz sind hier kleine Organisationseinheiten, die modular Komponenten zur Leistung und zum Produkt verantworten.

    Damit wird die Komplexität möglichst reduziert, Risiko verteilt, Pilotversuche ermöglicht und Entscheidungsprozesse dezentralisiert.

    Jede Organisationseinheit hat zudem direkten Zugang zu den externen oder internen Kunden.

    Dieser Feedback-Loop ist wichtig, um schnelle Lernprozesse zu ermöglichen.

    Fazit: Schnelle Lernprozesse erhöhen die Agilität

    Kleine, agile Teams helfen dabei, die Lernprozesse in Organisationen zu beschleunigen.

    Und ebendiese Nähe zum Markt sowie zu Feedback – gepaart mit Verantwortung und Entscheidungskompetenz – erhöht die Agilität in Organisationen.

    Weitere Tipps sowie viele Beispiele zu neuen Organisationsformen finden Sie im Corporate Rebels Blog.

    Bild: Muskeln trainieren (5132824, Pixabay)